Nachdem das Arbeitsdeck fertig bestückt war, ging es nun auf dem Peildeck weiter. Als erste Maßnahme baute ich die Rohre zu den Feuerlöschmonitoren. Sie sind aus 1 mm Kupferdraht, entsprechend gebogen und durch die Öffnungen der Streben zu den Abgasschächten auf dem Peildeck verlegt. Den Knick in die Senkrechte habe ich etwas vereinfacht, eigentlich verlaufen die Rohre mit 2 weiteren Winkeln auf die Oberseite der Streben.
Dann konnte ich den Mast anfangen. Die einzelnen Segmente sind aus 0,5 mm Messingdraht, mit Karton umwickelt. Am unteren Ende vom Mast über der Verzweigung sollen mehrere Kartonstücke das Gelenk zum Umklappen des Mastes darstellen.
Die Leiter am Mast ist ein Standardätzteil. Der Sicherungskorb ist aus 0,3 mm Messingdraht, hatte mir hierfür Schablonen gezeichnet. Mit UHU strong & save sind die Teile zusammengeklebt und zum Schluss mit Acrylfarbe angestrichen worden. Am Anfang fiel das Gestell ein paar mal auseinander, dann klappte es endlich.
Nach dem Anbringen von Leiter und Sicherungskorb setzte ich dann noch einige Lampen an den Mast.
Auf dem Arbeitsdeck sind nun die seitlichen Laderaum-Relings aufgesetzt worden. Der obere Draht ist 0,6 mm dicker Kupferdraht. Die Stützen sind alle ebenso wie das Stützbleck am Knick aus Karton. Am vorderen Ende der Reling sind noch Begrenzer auch aus Karton aufgesetzt. An beiden Seiten neben der Reling mussten als nächstes jeweils drei Umlenkrollen angebracht werden. Die Umlenker werden bei Bedarf um 90° nach innen zur Ladefläche geschwenkt. Ein weiterer Umlenker kam noch direkt hinter die Schleppwinde.
Als letztes waren noch Kleinigkeiten auf dem Deck anzubringen. Am Heck kamen an beiden Seiten je ein versenkbarer Begrenzer an die Schanz. Am vorderen Teil des Arbeitsdeck sind zwei Poller auf die Schanz aufgesetzt worden. Auch konnte ich nun die Holzplatte zur Abdeckung der Öffnung im Schleppbock an der seitlichen Reling befestigen.
Der Schleppbock ist bei diesem Schlepper aus einer Vertiefung im Arbeitsdeck mit Hydraulik aufgestellt. Die verbleibende Öffnung hinter dem Schlleppbock ist durch eine Metallplatte wieder verschlossen. Die Öffnung im Holzdeck kann durch eine Platte verschlossen werden, die später auf dem Modell angebracht wird. Bilder von den Baustufen habe ich leider nicht gemacht, aber am fertigen Teil sind alle Elemente sichtbar. Nun konnte auch die Schlepptrosse auf die richtige Länge gebracht werden und ein Auge am Ende geformt werden.
Neben der großen Schleppwinde sind auf dem Hauptdeck noch zwei sogenannte Beistopperwinden aufzubauen. Hier nun der Bau der Winde auf der Steuerbordseite. Das erste Bild zeigt den Aufbau der Grundplatte, ähnlich gebaut wie bei der großen Winde.
Die dicke Kunststoff-Trosse hab ich aus verdoppeltem Nähgarn entsprechender Farbe nachgebildet. Der Motor ist identisch mit den Motoren an der Schleppwinde, nur um 90° nach hinten gekippt.
Auf dem Deck ist die Winde noch nicht befestigt, vorher muss unter der überstehenden Plattform eine Stütze angebracht und auf dem Deck ein Poller gesetzt werden. Ganz zum Schluss kommt dann noch eine Handkurbel oben an die Bremse der kleinen Winde, das ist mir jetzt noch zu gefährlich. Neben der Schleppwinde ist noch ein Abdeckblech zum Schutz der vielen (nicht dargestellten) Steuerleitungen angebracht worden.
Die Backbordwinde ist als nächstes gebaut worden. Das nächste Bild zeigt die beiden Baugruppen, Grundgestell und Windentrommel.
Zwischen dieser Winde und der Schleppwinde ist noch ein kleines Rost angebracht (unter dem roten Pfeil), um hier verlaufende Hydraulik- und Steuerleitungen zu schützen. Die Kurbeln der Bremsen sind aus 0,2 mm Kupferdraht (aus einer Stromkabel-Litze). Die Anschlüsse der kleinen Windenmotoren hab ich senkrecht im Deck enden lassen, im Original verlaufen sie über kleine Bögen an anderen Stellen im Deck, das war mir jedoch zu aufwändig und wäre kaum sichtbar.
Vor dem Festkleben der beiden Winden hab ich noch die Stützen unter der überstehenden Plattform an der Steuerbordseite aus 0,5 mm ASA angebracht.
Als letztes musste die Antriebsseite der Winde an den Getriebekästen fertiggestellt werden. An der unteren Trommel fehlte noch das zweite Lager mit seiner Stützkonstruktion. Nun waren die Hydraulikmotoren zu bauen. An jeder Trommel sitzen zwei Motoren, die gemeinsam auf ein großes Zahnrad arbeiten. An den Motoren waren auch noch die Steuerungsventile für die Hydraulik anzubringen. So konnten die Motore an die Winde angebracht werden. Die Steuerungsventile mussten mit einer Stange verbunden werden, die dafür sorgt, dass in Handbetrieb zur Notabschaltung beide Motoren gleichzeitig gesteuert werden.
Nun konnte die Winde auch auf dem Arbeitsdeck auf dem Schlepper festgeklebt werden.
Jetzt fehlten nur noch die Hydraulikleitungen. DIese stellte ich aus 0,5 mm Draht her und malte sie entsprechend an. Den letzten 90° Winkel an den Ventilen der unteren Trommel hatte ich jedoch weggelassen, das wurde mir zu eng. Das allerletzte Teil war dann ein kleines Drahtstück hinter dem Querträger bei der unteren Trommel, damit der Schleppdraht nicht über eine scharfe Kante schleifen muss.
Insgesamt hatte ich für das Zeichnen und Bauen der Winde einen Monat gebraucht. Auf etwa 2,6 cm² wurden rund 200 Teile verbaut.
Als erstes musste an der oberen Trommel noch die Feststellbremse angebracht werden. Auf das Windengerüst kam nun eine kleine Plattform, die später noch ein Geländer und eine Leiter erhaten soll. Als nächtes setzte ich an beiden Seiten die Lagerböcke für die Aufspulvorrichtung. Eine Welle von dem Getriebekasten zum Fuß des Lagerbocks und weiter eine Kettenverbindung zur Oberseite des Lagerbocks soll die Aufspulvorrichtung antreiben.
Zwischen die beiden Lagerböcke wurden 4 Drähte mit 0,5 mm Durchmesser gesetzt, drei oben und unten der vierte. Von den oberen Wellen dienen die beiden äußeren der Führung, die mittlere etwas dunklere ist die Antribsachse für den Schlitten. Dann konnte auch der Schlitten an die Achsen angebaut werden. Neben der einen Führungswelle sitzt noch ein länglicher Kasten, in dem Steuerleitungen zum Schlitten geführt werden.
Zum Schluss erhielt die Plattform sein Geländer und Leiter, an die mittlere Achse kam noch ein Handrad, dann war die Aufspulvorrichtung fertig.
Für die obere Trommel baute ich als erstes den Lagerbock mit Getriebekasten. Auch hier sind die beiden runden Platten wieder die Aufnahme für die Antriebsmotore. Auf der Rückseite ist hier ein Kettenantrieb für die spätere Aufspulvorrichtung angesetzt.
Dann konnte die Trommel selbst mit der großen Bremsanlage und dem massiven Lager wie bei der unteren Trommel fertiggestellt werden. Hier ist ein längerer Schleppdraht für Hochseeverschleppungen aufgewickelt, wieder aus 0,25 mm Takelgarn. Zusätzlich ist hier eine kurze Kunststofftrosse aufgespult.
Die wesentlichen Teile der Aufbauten sind fertig, es geht an die Verfeinerungen.
Das Arbeitsdeck war mir zu eintönig, hatte daher die Holzfläche mit der Metalleinfassung teilweise neu gezeichnet und die Holzbretter in leicht unterschiedlicher Farbe angelegt. Durch die zusätzliche Kartonschicht wird auch der tatsächliche Aufbau über dem Stahldeck deutlich.
Dann ging es an die große Schleppwinde. Begonnen habe ich mit der Grundplatte, die ich auf schmale gedoppelte senkrechte Kartonstreifen setzte. Diese Kartonstreifen sollen die Schräge vom Deck (Deckssprung) ausgleichen. Auf dem Bild ist das Gestell nicht auf dem Deck verklebt.
Das Gestell zeichnete ich in zwei Versionen, einmal als verdoppelte Fläche mit angedeuteten Querträgern, ein zweites Mal mit Kartonstreifen zu T-Trägern zusammengeklebt. Die zweite Version gefiel mir besser, viel plastischer, auch wenn sie mit erheblich mehr Teilen zu bauen war.
Gegenüber vom Gestell musste der große Getriebekasten für die untere Trommel gesetzt werden. Auf die großen runden weißen Flächen werden später die beiden Hydraulikmotore angesetzt.
Nun konnte als nächstes die Trommel mit den zwei Kammern gebaut und eingesetzt werden. Das Lager für die Trommel besteht aus vier Lagen Karton. Die aufwändige Trommelbremse ist nur aufgedruckt, die Feststellbremse mit der Spindel ist aus dem Gestell herausgeführt, hier kommt später noch ein Handrad zum Abschluss dran. Die Schlepptrossen in beiden Kammern sind aus Takelgarn mit 0,25 mm Durchmesser.
Auf die Aufbauten muss nun das leicht erhöhte Steuerhaus gesetzt werden. Als Vorlage dienten mir wieder der Decksplan und aussagekräftige Fotos von Stefan Thienel (tugboats.de). Eingerahmt wird das Steuerhaus von den beiden breiten Abgaspfosten.
Nun konnten auch die großen Fensterflächen angebracht werden und das Dach vorbereitet werden.
Das Dach ist aufgesetzt und mit den prägnanten Verstrebungen ausgerüstet. Seitlich sind noch die 2 Trittstufen angesetzt worden.
Und so kam die Baugruppe dann auf das Brückendeck und der Schlepper erhielt sein typisches Aussehen.