Seit dem 24.04.2020 ist die Cäcilienbrücke in Oldenburg endgültig gesperrt. Sie wird nun abgerissen. Heute am 01. Mai sieht sie schon recht gerupft aus. Der Brückenkörper ist auf ein Stahlgerüst abgesetzt worden. Die seitlichen Fußwege und weitere Einzelteile werden abgebaut, um das Gewicht zu verringern. In den nächsten Tagen soll dann der Brückenkörper mit einem Schwimmkran ausgehoben werden.
Dann ist das Technikdenkmal Geschichte.
Etwa 100 m weiter westlich ist eine Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer aufgebaut worden, die stehen bleiben soll, bis ein Neubau fertig ist. Die Geländer an den Rampen sind noch provisorisch und werden nachgerüstet.
Als Letztes beim Bau des Dioramas mussten noch etliche Bäume gesetzt werden, Oldenburg ist eine Stadt im Grünen.
Die Bäume konnte ich natürlich nicht aus Karton bauen, hierfür habe ich Bäume der Firma Faller verwendet, sie werden als 4-er Pack mit 6 cm Größe angeboten, und passen daher gut zur Höhe der Türme.
Die große Platte am Fuß der Bäume wurde als erstes abgeschnitten und in den Stamm hab ich von unten ein 0,8 mm Loch gebohrt. Als Verlängerung vom Stamm nahm ich dann ein kurzes Stück Schaschlikspieß mit 3mm Durchmesser. In ein Ende kam ebenfalls ein 0,8 mm Loch. Dort wurde ein Stück Blumendraht zum Verbinden eingesetzt.
Das obere Ende vom Holzstab sitzt knapp unter der Karton-Oberfläche, unten wurde der Stab auf dem Boden der Grundplatte festgeklebt.
So vorbereitet konnte nun der Baum auf das Drahtende aufgesetzt werden. Da der Draht relativ weich ist, konnte der Baum zum Schluss noch gut ausgerichtet werden.
Nachdem die letzten noch losen Grünflächen dann auch festgeklebt waren, konnten nun die 8 weitere Bäume gesetzt werden.
Damit ist das Diorama fertig.
Ein paar Einzelteile habe ich bewusst weggelassen, die vielen Straßenverkehrsschilder und Ampeln an den Türmen und die Ampelmasten vor den Türmen. Ich finde, die Teile lenken zu sehr von der Architektur der Brücke ab.
Und nun Bilder der fertigen Anlage mit dem Binnenschiff.
An beiden Enden der Brücke sind etliche Kabelverbindungen nachzubilden. Das Steuerhaus steht ja auf der Brücke, der Antriebsmotor für den Brückenhub ist auch in der Brücke, daher sind viele Kabel zum Maschinenhaus, zu den Signalbrücken und zu den weiteren Anlagen und Stellmotoren erforderlich.
Zur Nachbildung der Kabel habe ich 8 schwarze Fäden aus Nähgarn genommen, die sind nicht so störrisch wie die Takelgarne, die ich bei den Schiffen meistens verwende. Ein Ende vom Garnbündel mit einem Papierstreifen umwickelt und schräg abgeschnitten ergibt die Mauerdurchführung zum Treppenpodest.
An der Führungsmauer sitzt eine Traverse, an der alle Kabel befestigt sind. Hier habe ich alle Fäden einzeln an der Vorder- und Rückseite festgeklebt. Das weiterführende Bündel ist dann mit einem Mastwurf (Webleinstek) provisorisch zusammen gehalten und mit etwas Leim zusammengeklebt worden.
Am Brückenquerträger befestigte ich dann eine kleine Auflage, auf die dann die Fadenenden aufgeklebt wurden. So war gesichert, dass ich das Brückenteil nicht auf den Querträgern festkleben musste.
Mit aufgelegter Brücke sind die Kabelenden dann nicht mehr erkennbar.
Als nächstes Detail waren die Signalbrücken an beiden Seiten der Cäcilienbrücke zu bauen. Das erste Bild zeigt die Einzelteile, es fehlen hier jedoch noch die Teile für die Blenden. Das Gestell ist aus verdoppeltem Karton, 0,4 mm breite Streifen, mit Sekundenkleber noch stabilisiert und danach erst angemalt. Die 5 Lampentafeln sind für die verschiedensten Betriebszustände erforderlich.
Die Tafeln sind auf die Halterungen geklebt, danach sind auch die Blenden über den Lampenfeldern angebracht.
Hinter der Signalbrücke sitzt eine kleine Plattform. Diese wurde zuerst an dem Treppenpodest vom Turm angeklebt, daran wurde dann das Signalgestell befestigt. Im letzten Schritt bekam die Plattform noch ein Schutzgeländer.
Hier nun die Signalbrücke aus Richtung Stadthafen.
Und noch die Signalbrücke aus Richtung Schleuse.
Ganz zum Schluss setzte ich noch zwei Wasserstraßen-Verkehrszeichen an beide Kanalseiten (auf 700 m 1m Abstand vom Ufer halten) und an den Ausstiegsleitern noch Haltestangen.
Mit der Bestellung der Lasercut-Teile hatte ich auch die Absperrgitter für Fahrbahn und Fußgängerdurchgänge schneiden lassen. Sie waren nun zu bearbeiten. An den weißen Teilen waren natürlich Schmauchspuren vom Lasern, also ist alles zuerst mit weißer Farbe überzustreichen gewesen. Im nächsten Schritt waren dann die roten Bereiche anzumalen. Hier war eine ruhige Hand angesagt.
Als erstes hab ich die Absperrungen der Fahrbahnen aufgeklebt, im ersten Bild das Gitter auf der Stadtseite, dann das Gitter auf der Osternburger Seite.
Als nächstes waren die Gitter an den Fußgängerdurchgängen genauso zu bearbeiten. An den unteren Durchgängen habe ich die Gitter im geschlossenen Zustand an den Türmen angeklebt.
An den oberen Durchgängen müssen die Gitter geöffnet dargestellt werden. Da ich das Brückenteil aber nicht festkleben möchte und die Gitter zur Brücke hin geöffnet sind, habe ich sie an der Kante des Brückenteiles angeklebt.
An öffentlichen Gebäuden und Plätzen am Wasser sind natürlich Rettungsmittel anzubrinen. Bei je einem Turm pro Kanalseite steht ein Behälter mit Rettungsring am Geländer.
Auch am Fahrstand hängt bei der Eingangstür ein Rettungsring. Der Ring ist wie bei meinen Schiffen aus verdoppeltem Karton hergestellt. Nach dem Verdoppeln wurde zuerst ein Loch mit einem passenden Werkzeug (rechtwinklich abgeschnittener Nagel auf MDF-Platte) ausgestanzt, anschließend außen ausgeschnitten. Dabei sind kurze gerade Schnitte aneinander gesetzt, ist eher ein 14- bis 16-Eck als ein Kreis. Bei den kleinen Radien würde die Spitze des Skalpells zu schnell abbrechen.
Die bestellten Lasercut-Teile waren geliefert worden und wurden gleich eingebaut. Die braunen Geländerteile konnte ich ohne Nachbehandlung einbauen, die Schmauchspuren vom Lasern sind hier nicht sichtbar.
Zwischen dem Turm 1 und dem Mascinenhaus setzte ich die ersten Geländer. Auch erhielt der Turm 1 seine Geländer an den Treppenpodesten.
Bei den anderen Türmen kamen ebenfalls die Geländer der Treppenaufgänge an das Modell. Auch ein paar Geländer vor den Durchgängen, neben den Eingängen zu Wartungsräumen und das lange Geländer auf der Spundwand zur Straße Westfalendamm konnten aufgesetzt werden.
Auf der Spundwand zur Hermann-Ehlers-Straße steht (bzw. stand) ein weißes Geländer zwischen gegossenen Betonpfeilern. Zwischenzeitlich ist in diesem Bereich die Spundwand ja komplett erneuert worden, das Geländer ist also schon Geschichte. DIe Betonpfeiler habe ich nachgebildet, indem ich auf das durchgehende Lasercut-Teil die Pfeiler als LC-Teile zusätzlich von vorne und hinten angeklebt habe. Anschließend musste alles weiß übergemalt werden, um die Schmauchspuren zu überdecken.
Am hinteren Ende vom Maschinenhaus war früher noch ein Eingang, der inzwischen zugemauert ist. Dort ist am ehemaligen Eingang noch ein kleines Geländer anzubringen. Die nächsten Geländer parallel zur Kanalstraße und zur Uferstraße sind aus Standard-LC-Relingsteilen für Schiffe entstanden, in passendem Grau angemalt. Ein weiteres Standard-LC-Teil sind die Leitern an den Notausstiegsstellen in der Spundwand. Ebenfalls setzte ich die Brückenpegel an beiden Seiten der Brücke an die Spundwand.
Nachdem die Geländer an den Fußwegen der Brücke angebracht waren, konnte ich den Fahrstand bauen. Das Untergestell ist aus vier Lagen Karton. Vor dem Ausschneiden hab ich den Karton verdoppelt, anschließend die beiden Einzelteile aufeinander geklebt. Zur besseren Stabilität wurden vorher die Stützen auf der Rückseite eines verdoppelten Teiles noch mit Sekundenkleber bestrichen. Durch diese Bauweise konnte der Sekundenkleber nicht an die Außenseite durchschlagen und die Farbe verändern.
Weitere Bilder vom Baufortschritt hatte ich nicht gemacht. Die Fenster vom Fahrstand wurden mit Overheadfolie verglast und mit „UHU strong and save“ verklebt. Dann konnte der Fahrstand an die Brücke geklebt werden. Die Treppe wurde noch angesetzt und mit einem LC-Geländer versehen. Das Schutzgitter zwischen Brückengeländer und Unterkante vom Fahrstand hab ich nicht nachgebaut, die feine Gitterstruktur ließ es nicht zu.
Und so sieht die Brücke nun aus. Als nächstes muss ich weitere Lasercut Teile bestellen, Geländer an den Treppenaufgängen und auf der Spundwand.
Die Nebenanlagen waren nun im Groben fertig, ein paar Kleinigkeiten und die Bäume folgen später. Daher machte ich mich nun wieder an die Brückenkonstruktion. Ich hatte ja schon vor langer Zeit neue Geländer als Lasercut-Teile bestellt und bekommen. Die wollte ich anfangs noch nicht anbauen wegen der Gefahr von Beschädigungen.
Inzwischen ist das Modell so weit fortgeschritten, dass ich die neuen Geländer anbringen konnte. Als erstes musste das alte Geländer wieder abgerissen werden. Dabei lösten sich natürlich Teile der Kante vom Gehweg. Daher setzte ich nun einen neuen Kartonstreifen mit Markierungen an die Gehwegkante.
An diese Kante klebte ich nun das Geländer an. Auf der zweiten Seite sind im Geländer noch zwei Unterbrechungen. Hier kommen anschließend die Stützen für den Fahrstand hin.
Der Biergarten musste mit Tischen und Stühlen ausgestattet werden. Insgesamt sollten 14 Tische und 56 Stühle gebaut werden. Die Stühle baute ich nach folgenden Bildern.
Anfangs hatte ich noch die Stühle mit einzelnen Teilen für die Stuhlbeine gebaut, die unter die Sitzfläche geklebt wurden. Nach geändertem Muster war es dann einfacher.
Dann wurde alles auf der Fläche verteilt und festgeklebt. Auch wurde der Verkaufsstand als einfacher Block aufgesetzt.
Einen Tag später wurde das meiste wieder versteckt, denn in dem Biergarten waren 5 große Sonnenschirme zu bauen. Sie stehen den Sommer über immer aufgespannt im Biergarten. Die Ständer sind aus 0,5 mm Draht, mit einem Leimtropfen unter der Spitze eingeklebt. Nach kurzem Anziehen des Klebers wurde der Ständer ausgerichtet und mit UHU Strong and Save gesichert. Am Fuß setzte ich kleine Quadrate aus Karton an, so konnte ich sie anschließend besser auf die Fläche aufsetzen und ausrichten. Als letztes wurde noch das Eingangsschild aufgesetzt.
Somit ist der Biergarten erst einmal fertig, es fehlen nun nur noch zwei große Bäume vor und hinter dem Verkaufsstand, die ich aber erst ganz zum Schluss aufsetzen werde.