Vor ein paar Tagen habe ich einen alten Schatz wiederentdeckt, Dias meines Vaters von einem Familienausflug aus dem Jahr 1969 in Bremerhaven. Wir waren an der Columbuskaje, hier lagen die BREMEN und die EUROPA und sie waren zur Besichtigung freigegeben.
Bemerkenswert finde ich vor allem die Farben der Decks. Die Bilder sind nur minimal an Helligkeit und Kontrast bearbeitet worden.
Zuerst ein paar Bilder der BREMEN.
Auf dem Backdeck
Blick vom vorderen Verandadeck
Blick vom Sportdeck auf die hinteren Rettungsboote
Bilder der Inneneinrichtung (Theater?)
Bilder der BREMEN und der EUROPA
Blick von der Aussichtsplattform der Columbuskaje
Blick vom hinteren Sonnendeck der BREMEN auf das Sportdeck und die EUROPA
Zum Schluss ein paar Bilder eines typischen Frachters aus der Epoche, der CHRISTIAN MAERSK und einigen Schleppern im Bereich der Kaiserschleuse.
Von Februar bis November 2019 baute ich den Schlepper HUNTE der URAG. Er ist 2010 in Singapur auf der Werft ASL Marine gebaut worden und eingesetzt wie sein Schwesterschiff GEESTE in Bremerhaven als Assistenzschlepper für die großen Containerschiffe und die Autotransporter. Als gebürtiger Oldenburger musste ich natürlich die HUNTE und nicht GEESTE bauen.
Anfang 2017 wurde die URAG von dem spanischen Schleppunternehmen Boluda übernommen. In Folge dieser Übernahme wurde der Schlepper umbenannt in VB HUNTE, ebenfalls erscheint der Schlepper heute in roten/blauen Schornsteinfarben und dunkelblauem Rumpf. Mein Modell zeigt den Zustand vor der Übernahme.
EIn paar Daten zum Schlepper nach Angaben aus der URAG Homepage: Länge: 28,00 m Breite: 11,80 m Pfahlzug: 90t Angetrieben wird der Schlepper durch drei Dieselmaschinen mit je 1768kW auf drei voll drehbaren Motorgondeln, zwei vorne, eine hinten.
Einen Baubericht zu diesem Modell habe ich bei kartonbau.de veröffentlicht, hier zeige ich nun die Bilder vom fertigen 11,2 cm langen Modell.
Im Augenblick überarbeite ich die Übersichtlichkeit der Bauberichte. Habe für die Bauberichte der BREMEN (IV) und BREMEN (V) je eine neue Seite mit Links zu den einzelnen Beiträgen geschrieben. So kann über diese Seiten gezielt ein Bauzustand erreicht werden.
Nachdem das Arbeitsdeck fertig bestückt war, ging es nun auf dem Peildeck weiter. Als erste Maßnahme baute ich die Rohre zu den Feuerlöschmonitoren. Sie sind aus 1 mm Kupferdraht, entsprechend gebogen und durch die Öffnungen der Streben zu den Abgasschächten auf dem Peildeck verlegt. Den Knick in die Senkrechte habe ich etwas vereinfacht, eigentlich verlaufen die Rohre mit 2 weiteren Winkeln auf die Oberseite der Streben.
Dann konnte ich den Mast anfangen. Die einzelnen Segmente sind aus 0,5 mm Messingdraht, mit Karton umwickelt. Am unteren Ende vom Mast über der Verzweigung sollen mehrere Kartonstücke das Gelenk zum Umklappen des Mastes darstellen.
Die Leiter am Mast ist ein Standardätzteil. Der Sicherungskorb ist aus 0,3 mm Messingdraht, hatte mir hierfür Schablonen gezeichnet. Mit UHU strong & save sind die Teile zusammengeklebt und zum Schluss mit Acrylfarbe angestrichen worden. Am Anfang fiel das Gestell ein paar mal auseinander, dann klappte es endlich.
Nach dem Anbringen von Leiter und Sicherungskorb setzte ich dann noch einige Lampen an den Mast.
Auf dem Arbeitsdeck sind nun die seitlichen Laderaum-Relings aufgesetzt worden. Der obere Draht ist 0,6 mm dicker Kupferdraht. Die Stützen sind alle ebenso wie das Stützbleck am Knick aus Karton. Am vorderen Ende der Reling sind noch Begrenzer auch aus Karton aufgesetzt. An beiden Seiten neben der Reling mussten als nächstes jeweils drei Umlenkrollen angebracht werden. Die Umlenker werden bei Bedarf um 90° nach innen zur Ladefläche geschwenkt. Ein weiterer Umlenker kam noch direkt hinter die Schleppwinde.
Als letztes waren noch Kleinigkeiten auf dem Deck anzubringen. Am Heck kamen an beiden Seiten je ein versenkbarer Begrenzer an die Schanz. Am vorderen Teil des Arbeitsdeck sind zwei Poller auf die Schanz aufgesetzt worden. Auch konnte ich nun die Holzplatte zur Abdeckung der Öffnung im Schleppbock an der seitlichen Reling befestigen.
Der Schleppbock ist bei diesem Schlepper aus einer Vertiefung im Arbeitsdeck mit Hydraulik aufgestellt. Die verbleibende Öffnung hinter dem Schlleppbock ist durch eine Metallplatte wieder verschlossen. Die Öffnung im Holzdeck kann durch eine Platte verschlossen werden, die später auf dem Modell angebracht wird. Bilder von den Baustufen habe ich leider nicht gemacht, aber am fertigen Teil sind alle Elemente sichtbar. Nun konnte auch die Schlepptrosse auf die richtige Länge gebracht werden und ein Auge am Ende geformt werden.
Neben der großen Schleppwinde sind auf dem Hauptdeck noch zwei sogenannte Beistopperwinden aufzubauen. Hier nun der Bau der Winde auf der Steuerbordseite. Das erste Bild zeigt den Aufbau der Grundplatte, ähnlich gebaut wie bei der großen Winde.
Die dicke Kunststoff-Trosse hab ich aus verdoppeltem Nähgarn entsprechender Farbe nachgebildet. Der Motor ist identisch mit den Motoren an der Schleppwinde, nur um 90° nach hinten gekippt.
Auf dem Deck ist die Winde noch nicht befestigt, vorher muss unter der überstehenden Plattform eine Stütze angebracht und auf dem Deck ein Poller gesetzt werden. Ganz zum Schluss kommt dann noch eine Handkurbel oben an die Bremse der kleinen Winde, das ist mir jetzt noch zu gefährlich. Neben der Schleppwinde ist noch ein Abdeckblech zum Schutz der vielen (nicht dargestellten) Steuerleitungen angebracht worden.
Die Backbordwinde ist als nächstes gebaut worden. Das nächste Bild zeigt die beiden Baugruppen, Grundgestell und Windentrommel.
Zwischen dieser Winde und der Schleppwinde ist noch ein kleines Rost angebracht (unter dem roten Pfeil), um hier verlaufende Hydraulik- und Steuerleitungen zu schützen. Die Kurbeln der Bremsen sind aus 0,2 mm Kupferdraht (aus einer Stromkabel-Litze). Die Anschlüsse der kleinen Windenmotoren hab ich senkrecht im Deck enden lassen, im Original verlaufen sie über kleine Bögen an anderen Stellen im Deck, das war mir jedoch zu aufwändig und wäre kaum sichtbar.
Vor dem Festkleben der beiden Winden hab ich noch die Stützen unter der überstehenden Plattform an der Steuerbordseite aus 0,5 mm ASA angebracht.